10.05.2013 Referat von Tino Gmach: Gute Graue...... Obstsorten und deren Geschichte

Jahresthema: "Himmlische Köstlichkeit Apfel"
Der Referent, Tino Gmach, ein Naturliebhaber per excellence, bescherte dem Obst- und Gartenbauverein Rettenbach einen höchst interessanten und nicht weniger unterhaltsamen Abend rund um den Apfel.
Der Apfel ist die älteste kultivierte Frucht der Erde. Ausgrabungen brachten zutage, dass Siedler vor etwa 6000 Jahren mit der Kultivierung des Wildapfels begannen. Schon  in der Jungsteinzeit stand demnach der Apfel auf dem Speiseplan, dies belegen Funde von verkohlten Apfelresten in prähistorischen Siedlungen. Ursprünglich kommen die Vorfahren unserer heutigen Apfelsorten aus der Gegend um Kasachstan und entlang des Tien-Shan-Gebirges ("Das himmlische Gebirge"). Auch in den sagenumwobenen "Hängenden Gärten von Babylon" wurden Äpfel angebaut. Sie waren die Lieblingsfrucht der "Alten Griechen" und Römer. 
Ein Obstbaumverzeichnis aus dem Jahre 813 zeigt, dass Karl der Große auf seinen Gütern mit Vorliebe Apfelbäume anpflanzen ließ. Im Mittelalter haben die Klöster den Apfel in Europa weiterverbreitet, veredelt und brachten diese Kunst den Bauern bei. Heutzutage wird der Apfel überall auf der Welt angebaut, allerdings kann man bei uns in den Supermärkten oft nur die Äpfel kaufen, die gut aussehen und zum Teil weniger gut schmecken.
Beispiele für die bekanntesten Sorten im Supermarkt sind: Gala, Fuji, Granny-Smith, Golden Delicious, Elstar, Cox Orange, Gloster u. v. a. mehr.
Beispiele für Apfelsorten, welche man vorwiegend auf Streuobstwiesen findet, sind: Berlepsch, Baldwin, Himbeerapfel, Kaiser-Wilhelml, Braeburn, James Grieve, Roter Fuchserer (alte Walderbacher Lokalsorte) oder Roter Mond, dieser ist eine Züchtung von dem russischen Pflanzenzüchter Mischerin (1915). Das Fruchtfleisch ist rötlich und selbst die Blüten sind rot, eine Rarität. (Die Gute Graue ist eine alte Birnensorte, welche schon seit 1675 bekannt ist. Sie ist eine breit anbaufähige, robusteTafelbirne.)
Der Referent bedauerte, dass so manche hervorragende Apfelsorte bei uns nicht mehr zu finden ist. Den Gartenbesitzern, welche einen Apfelbaum pflanzen möchten, rät er zu einer guten Beratung im Fachhandel und bei den Landratsämtern (Kreisobstsortenlisten). Manche Bäume sind sehr pflegeintensiv und standortabhängig. Auch die Haltbarkeit der Früchte und die Verwendung sollte eine Rolle bei der Entscheidung spielen, welchen Baum ich in den Garten pflanze. So gibt es beim Apfel eine Pflückreife und eine Genussreife, welche je nach Sorte bis zu 2 Jahren variieren kann.  Wichtig bei der Lagerung ist die richtige Temperatur / Luftfeuchtigkeit und außerdem muss der Apfel atmen können, das heißt, die Früchte immer mit der Kelchgrube nach oben lagern. Tino Gmach identifizierte zur Freude der Teilnehmer noch mitgebrachte Äpfel und gab uns zu wissen, dass Nistkästen (katzensicher angebracht) in den Bäumen zum Schutz vor Wurmstich am  sinnvollsten seien, da zB ein Blaumaisenpärchen, ihre im Durchschnitt 7 Jungen, mit Insekten und Raupen füttere und so die Schädlinge dezimiert werden. 
Im Zusammenhang mit Äpfel und Sorten fällt öfter der Begriff Pomologie, deshalb hier die Erklärung.
Pomologie:  Die Obstbaukunde.  Pomologie (lat. Pomona, die Göttin der Gartenfrüchte, bzw. pomum Baumfrucht), ist die Bestimmung von Sorten und Arten sowie deren Lehre.