27.10.2012 Erdäpfel - Kochabend: Süßes und Pikantes mit Erdäpfeln
OGV beschäftigte sich mit der Kartoffel - Frau Venus referierte
Die Herbstversammlung des OGV stand unter dem Motto "Alles Erdäpfel, oder was?" Schon beim Betreten des ...
Schulungsraumes im Feuerwehrgerätehaus deutete die Tischdeko - eine Auswahl an verschiedenen Kartoffelsorten - auf das Jahresthema hin. Vorsitzender Konrad Weinzierl freute sich, die zahlreich erschienen Mitglieder begrüßen zu können. Sein besonderer Gruß galt Rektor Albert Wagner, Kommandant Rene Parthaune und Stellvertreter Klaus Plattner, sowie den Wettbewerbssiegern, Gartenkönigin Simone und den beiden Kreissiegerinnen R. Scheibenpflug und M. Baumann.
Die Erdäpfel begleiten den OGV schon das ganze Jahr. Seit dem Frühjahr dreht sich alles um dieses Nachtschattengewächs. Den Ausschlag für das Jahresthema gab die Tatsache, dass ein Mädchen beim Kartoffellegen auf einem Feld zuschaute und fragte:"Warum legt ihr die Kartoffel in die Erde? Die sind doch schon fertig." Der OGV machte es sich deshalb zur Aufgabe, die Kinder ausführlich über das beliebte, wohlschmeckende Gemüse zu informieren.
Nach Europa wurde die Kartoffel vielfach wegen der schönen Blüte und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze importiert. In Deutschland sollen die ersten Kartoffeln 1647 in Pilgramsreuth (Oberfranken) angebaut worden sein.
Nach dem die Anwesenden die köstlich zubereiteten Gerichte verspeist hatten, wurde in einer Bilderpräsentation noch einmal an den Jahresverlauf erinnert. Im Kindergarten und in der Schule wurden Kartoffeln angebaut und die OGV-Jugendgruppe legte ihre eigenen auf dem Feld.
Von Frau Venus erfuhren die Anwesenden schließliche Wertvolles zu den verschiedenen Sorten, zu Lagerung, Inhaltsstoffen und Verwendung. Ursprünglich kommen die Kartoffeln aus Peru, weltweit werden jährlich 300 Millionen Tonnen angebaut. Nummer eins der Kartoffelanbauländer ist China, Deutschland belegt immerhin Platz sechs. Weltweit gibt es etwa 5000 Sorten, in der Gendatenbank in Lima sind ca. 3800 Sorten registriert. Alle deutschen Sorten sind im Bundessortenamt in Hannover registriert und haben 30 Jahre Sortenschutz.
Zur richtigen Lagerung genügen eigentlich drei Worte: kühl, luftig, dunkel. Auf keinen Fall dürfen Kartoffel neben Obst aufbewahrt werden. Bei zu kühler Lagerung wird Stärke in Zucker umgewandelt, bei zu warmer Lagerung fängt sie an zu keimen. Kartoffeln sollten im Dunkeln aufbewahrt werden, weil unter Lichteinfluss grüne Stellen entstehen können. Die grünen Stellen enthalten das giftige Solanin, das bereits in geringen Mengen Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und Durchfall verursachen kann. Da das Solanin beim Garen nicht zerstört wird, sollte man diese Stellen immer entfernen.
In der Kartoffel sind 15 % Kohlenhydrate (Stärke), 2 % Eiweiß, 2 % Balaststoffe, 78 % Wasser, Mineralstoffe, Spurenelemente, wie Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor und Eisen. Eiweiß liefert die Kartoffel zwar in bescheidener Menge, dafür ist es aber vergleichsweise hochwertig. Von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten hat sie den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß, das Kartoffeleiweiß verfügt also über eine hohe biologische Wertigkeit. Besonders reich ist sie an den Vitaminen B 1, B 2 und C.
Dass die Kartoffel dick machen soll, ist ein altes Vorurteil. Die Frucht besteht zum großen Teil aus Wasser. Viele Kartoffelgerichte werden jedoch oft mit viel Salz und Fett zubereitet - davon kann man dick werden, nicht von der Kartoffel. Richtig zubereitet behält die Kartoffel ihre Vitamine und wichtige Spurenelemente.
Erdäpfel finden Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel, sowie zur Herstellung von Stärke und Alkohol. Dabei werden beispielsweise in Deutschland fast 60 % der Kartoffelernte direkt als Nahrungsmittel genutzt. Etwa 30 % der Kartoffelernte werden für die Herstellung von Stärke und 4 % für die Ethanolgewinnung verwendet.
Die Kartoffel wird nach Kocheigenschaften unterschieden. Typ A - festkochend - gekennzeichnet mit einem grünen Band;
Typ B - vorwiegend festkochend - gekennzeichnet mit einem roten Streifen; Typ C . mehligkochend - gekennzeichnet mit einem blauen Band.
Für diesen interessanten und sachlich versierten Vortrag bedankte sich Vorsitzender Weinzierl bei Frau Venus mit einem Präsent.
Abschließend teilte der Vorsitzende mit, dass das Jahr 2012 im Hinblick auf die großen Obstmengen und das damit verbundene Obstpressen rekordverdächtig sei. Bislang wurden schon 40 Tonnen Obst gepresst. Am Samstag, 10 November endet die Presssaison.