30.03.: "Der naturnahe Garten als Lebensraum; Anlage und Beratung"

Treffpunkt zur Mitgliederversammlung, am Do., 30.03., 19.30 h, im FFW-Haus in Haag;

Referentin: Renate Mühlbauer, Sachgebiet Gartenbau, LRA Cham

 

Jeder Gartenbesitzer kann dazu beitragen, der bedrohten Natur zu helfen; er kann sich sein eigenes "Naturschutzgebiet" im Kleinen schaffen. Unsere Gärten stellen ein nicht zu unterschätzendes Reservoir an Möglichkeiten dar. Es muss nur richtig genutzt werden.

Gärten sind als grüne Elemente im Wohnumfeld für viele Menschen die wichtigste Verbindung zur Natur. Naturnahe und erlebnisreiche Gärten erhalten eine immer größere Bedeutung angesichts des Artenschwundes, der auch im ländlichen Raum zu verzeichnen ist. Die Beschäftigung mit Pflanzen fördert zudem die Lebensfreude und das Wohlbefinden.

Gärten naturnah gestalten erfordert unser Umdenken. Voraussetzung dafür ist das Bestreben, die Einheit zwischen Wohnumfeld und freier Natur wieder herzustellen.

Der naturnahe Garten soll Lebensraum sein für eine möglichst große Anzahl von Tier- und Pflanzenarten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die unterschiedlichsten Lebensbedingungen entsprechend geschaffen werden. Gärten können durch die Anlage von Hecken, Blumenwiesen, Feuchtbereichen, Totholzhaufen und Trockenstandorten in Form von Trockenmauern oder Lesesteinhaufen wertvolle Bestandteile in einem grünen Netz verschiedenster Lebensräume sein.

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Die Hecke, bestehend aus heimischen Gehölzen, bestimmt als wichtigstes Gestaltungselement das Gesicht unseres naturnahen Gartens. Sie gewährt Wind- und Sichtschutz. An den Blüten und Blättern lebt eine große Anzahl von Insekten. Die Früchte dienen Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung. Vögel finden Nistplätze und Schutz, Kleintiere ihren Lebensraum am Boden.

Blumenwiesen stellen eine lebendige Alternative zu artenarmen Rasenflächen dar. Bienen, Wildbienen, Hummeln und zahlreiche weitere Insekten benötigen artenreiche blühende Flächen. Mittlerweile gibt es für jeden Boden, ob nährstoffreich oder nährstoffarm sowie für alle Lagen, von sonnigen bis schattigen Standort entsprechende Wildblumenmischungen.

Die oftmals kahlen Fassaden und Fronten großer Gebäude, wie von Scheunen, alten Silos und Lagerhäusern, bieten zum Anbringen von Nistmöglichkeiten für Vögel oder Fledermäuse hervorragende Möglichkeiten. Zu beachten ist dabei, dass die Brutkästen an einer wind- und wettergeschützten Seite der Baulichkeiten befestigt werden. Die Begrünung von kahlen Hauswänden verbessert die Lebens- und Umweltverhältnisse und bringt zudem viele Vorteile für die Insekten- und Vogelwelt.

Der Erhalt der Artenvielfalt zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart. Der Mensch sollte seine Verantwortung gegenüber der Natur erkennen und den nachfolgenden Generationen eine intakte Tier- und Pflanzenwelt hinterlassen. Besonders im eigenen Garten hat jeder die Möglichkeit, seinen Beitrag zu leisten.

 

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Die Kreisfachberaterin, Frau Renate Mühlbauer, begeisterte mit ihrem Fachwissen die Interessenten. OGV-Vorsitzender Konrad Weinzierl freute sich besonders über die anwesenden jungen Häuslbauer. Er bot allen Mitgliedern eine fachliche Beratung bei ihren Gartenfragen und bei der Planung eines neuen Gemüse- oder Obstgartens an. Frau Mühlbauer erhielt für ihren "blumigen", lebendigen Vortrag ein Blumenkisterl.